Auf der Südinsel
14.2. Überfahrt nach Picton auf der Südinsel durch die Malborough Sounds, Weiterfahrt mit anderem Auto nach Mouteka
15.2. Fahrt nach Takaka und Pohara zur Golden Bay
16.2 Wanderung im Abel-Tasman-Nationalpark, wobei man nur mit dem Schiff zum Ausgangspunkt kommt und dann auch wieder abgeholt wird
17.2. Da an der Westküste notorisch schlechtes Wetter herrscht, müssen wir umplanen: Über den Lake Rotoiti und das Wairau Valley nach Blenheim
18.2. Weingut Yealands Estate, auf dem nach dem letzten Erdbeben (14.11.2016) wieder freigegebenen SH 1 (mit vielen Baustellen) nach Kaikoura
19.2. Delphintour in Kaikoura. Ein Teil der Mitfahrer schwimmt mit den Delphinen, während wir es beim Zuschauen belassen. Abends noch kleine Wanderung am Ende der Halbinsel
20.2. Lange Fahrt bei mäßigem Wetter über die Inlandstrecke nach Geraldine, dort sehr nettes B&B
21.2. Über Timaru nach Oamaru, Robben, Kormorane und das Punksteam-Museum. Moeraki-Boulder, weiter nach Dunedin.
22.2. Zunächst etwas verregneter Tag auf der Otago-Halbinsel. Besichtigung des Fletcher-Hauses und Abendführung zu den heimkehrenden blauen Pinguinen am Royal Albatros Centre.
23.2. Landschaftlich sehr schöne Fahrt über die früheren Goldgräberstädte Lawrence und Roxbury nach Alexandra, weiter entlang des Clyde-Stausees nach Queenstown
24.2. Wanderung um den Lake Hayes, später mit der Gondel auf den Coronet Peak
25.2. Busfahrt zum Milford Sound und zurück, dort mit dem Schiff bis zum Übergang in das offene Meer. Unvergleichlich!
26.2. Queenstown - Twizel
Von Queenstown geht es heute in das Hochland von Canterbury. Nach einem interessanten und informativen Frühstücksgespräch mit einen neuseeländischen Ehepaar wird das Auto wieder beladen, und sobald man die Stadtgrenzen von Neuseelands „outdoor activity-Hauptstadt“ hinter sich gelassen hat , beruhigt sich der Verkehr. Die Straße nach Wanaka führt in einigen Serpentinen den Berg hinauf, an einem der Aussichtspunkte spricht uns ein Australier an, der in Neuseeland wohnt. In Sydney war es ihm zu voll geworden. Jetzt aber ist er unterwegs, um seinen Führerschein umschreiben lassen, was gar nicht so einfach zu sein scheint. Die Bürokratie ist wohl auch in diesem Land sehr bedeutsam; wir hatten damit bisher glücklicherweise nichts zu tun und haben die Gesamtstimmung als sehr entspannt empfunden.
Kurz vor Wanaka sieht man links den Gletscher des Mt. Aspiring. Die Stadt selbst ist sehr belebt, schon die Parkplatzsuche bereitet Probleme. Wir holen ein paar Prospekte aus dem i-Site, kaufen Lebensmittel ein und machen einige Kilometer weiter ein Picknick in der Nähe des Damms am Lake Hawea mit Blick auf den See, die Hügel und den Mt. Cook.
Die größeren Seen hier im Vorland der neuseeländischen Alpen sind alle zusätzlich aufgestaut, speisen damit direkt Kraftwerke oder dienen als Wasserreserve für weiter flussabwärts gelegene Anlagen. Das Land produziert über 80% seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien, wobei die Wasserkraft den größten Teil ausmacht, zunehmende Bedeutung gewinnen aber Geothermie auf der Nordinsel, Sonnenenergie und im Süden Windkraft. Auf Atomkraftwerke haben die Kiwis in den 80er-Jahren prinzipiell verzichtet und sich auch zur atomwaffenfreien Zone erklärt, was die USA veranlasste, den ANZUS-Pakt (die pazifische NATO) auf Eis zu legen.Die Weiterfahrt nach Norden zu unserem Tagesziel Twizel geht durch „the middle of nowhere“: Auf fast 100km ein paar Farmen, ein auf der Karte verzeichneter Ort Tarras, dessen Einwohnerzahl Wikipedia mit „wenige“ angibt, von dem man nur Tankstelle und Tearoom sieht und der dennoch durch das Merinoschaf „Shrek“ nationale Berühmtheit erlangt hat.*1
Auf einem Rastplatz vor dem Lindispass steht eine Informationstafel, die den Goldrausch von 1861 in dieser Gegend beschreibt, unter anderem mit dramatischen Tagebuchauszügen eines Goldsuchers. Im Kommentar heißt es:“Es mangelte an allem, an Lebensmitteln, an Ausrüstung, vor allem aber an Gold“.
Von der Passhöhe hat man eine schöne Aussicht auf das steppenartige Hügelland.
Eine Gedenktafel von 1971, aufgestellt von der New Zealands‘ Deerstalker Association Inc., einer Jägervereinigung, feiert die das hunderste Jubiläum der Freilassung des ersten aus Schottland herübergebrachten Rotwildrudels. Zu diesem Zeitpunkt zahlte die Regierung schon Abschussprämien wegen der Umweltschäden durch die Hirsche!
Bei Omarama, das sich als „Mecca of Gliding“ (Segelfliegen) bezeichnet, folgen wir einem braunen Wegweiser über 10km geschotterter Straße zu den Clay-Cliffs. Bizarre Formationen aus Lehm in allen Brauntönen, blauem Ton und Steinkonglomeraten bilden einen mehrere hundert Meter langen und ca. 50m hohen Wall: Türme, Wände, Grate, Zacken, angesichts einer Säulenreihe in großer Höhe meint man sich nach Petra versetzt. Und dann sehen wir in den Büschen noch einen Fantail, einen seltenen einheimischen Vogel! Für ein Foto ist er allerdings zu flink.
1https://en.wikipedia.org/wiki/Shrek_(sheep) sowie https://en.wikipedia.org/wiki/Tarras.- In Melbourne wird die Geschichte gerade als Musical aufgeführt.
27.2. Mt. Cook Nationalpark
28.2. Lake Tekapo, Mt. John, Heiße Quellen von Tekapo Springs
An der Westküste
Nun haben wir es doch an die Westküste geschafft! Die Wetterprognosen waren ganz gut und haben auch ziemlich genau gestimmt.
29.2. Zurück bis Hawea, über der Haast-Pass an die Westküste nach Haast
Zum Abschied aus Twizel strahlt der Gipfel des Mt. Cook in voller Pracht. Paul, unser Gastgeber vier Tage später in Greymouth, meinte, das sei ein „million-dollar-view“, weil der Berg sein Haupt meist verhülle. Wir hatten einen Deutschen auf der Nordinsel getroffen, der in sechs Wochen keinen solchen Blick erhaschen konnte. Uns dagegen zeigte sich Neuseelands höchster Gipfel zuerst aus großer Entfernung vom Mt. Coronet bei Queenstown und dann vom Lake Hawea aus, später auch für einige Minuten beim Wandern zum Lake Tasman und schließlich an diesem Morgen.
Die ersten 100km (!) fahren wir die Strecke über Omarama, den Lindis-Pass und Tarras (s. 25.2.) zurück bis zum Lake Hawea und dann hinüber zum Lake Wanaka. Ein Kodak-Point folgt dem nächsten. Wir treffen Elsässer aus Wissembourg, die mit ihrem in Christchurch lebenden Sohn unterwegs sind, machen eine kleine Wanderung zu den blue pools, die wegen der vorhergehenden Regenfälle aber nicht ganz transparent sind. Dort springen junge Leute von der ca. 6m hohen Hängebrücke in das recht kalte Wasser. Mit Hilfe dieser schwankenden Konstruktionen überquert man auf Wanderwegen recht häufig Schluchten und Flüsse, die Belastbarkeit wird ganz drastisch angezeigt.
(Bilder Sprung und Schild)
Der SH 6 folgt einem alten Handelsweg der Maori, die aus dem Westlang „greenstone“(Jade) holten. Der Haast-Pass (562m) ist der niedrigste und südlichste der drei Traversen über die Südalpen. Die Straße wurde erst 1965 gebaut und ist seit 1995 vollständig geteert! Sie führt durch dichten Buchenurwald, ist nicht sehr steil, aber recht kurvenreich. Besonders auf der Westseite gibt es alle paar Kilometer einen Wasserfall zu bestaunen.
(Bilder)
Der Ort Haast hat ca. 250 ständige Einwohner, die sich auf drei „Stadtteile“verteilen (Township, Junction und Beach). Die Fläche der Gemeinde beträgt ca. 2500 km²! Benannt ist er nach Julius von Haast, einem in Bonn geborenen Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, der sich um die Erforschung der neuseeländischen Alpen und der Westküste verdient gemacht hat. Es lohnt sich, seinen Lebensweg nachzulesen1. Neben weiteren Lokalitäten und einer Gesteinsschicht sind auch einige Tiere und Pflanzen nach ihm benannt, darunter der ausgerottete bzw. ausgestorbene Haast- Adler, der mit rund drei Metern Flügelspannweite der größte Greifvogel der geologischen Neuzeit war und sich von ebenfalls verschwundenen Moas und Riesengänsen ernährte.
Nach einem guten Abendessen wollen wir wieder einmal einen Sonnenuntergang anschauen, was nicht so ganz gelingt, weil wir uns erst verfahren und dann keinen Zugang zum Strand finden.
Wir hatten uns die ganze Westküste als wildromantische Steilküste vorgestellt und sind erstaunt, dass sie besonders in diesem südlichen Teil sehr flach ist, lange leere Kies- bzw. Sandstrände mit dahinter liegenden Dünenseen aufweist und als Weideland genutzt wird, bevor sie in die mit Regenwald bedeckten Westhänge der Südalpen übergeht. Das ist eine Folge der letzten Eiszeit, als die Gletscher sich weit über die heutige Küstenlinie ins Meer erstreckten.
(Bild)
1https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_von_Haast
1.3. Jackson Bay, kleinere Wanderungen am Hapuka River und zum Lake Ellery, Sonnenuntergang am Ship Creek
2.3. Bei immer schlechter werdendem Wetter (am Anfang Sonne, dann bedeckt, am Ende Regen) an der Westküste nach Norden bis Harihari über Fox- und Franz-Josef-Gletscher
3.3. Der erste komplette Regentag auf unserer Reise. Bis Hokitika nur einzelne Schauer, danach bis Greymouth hat der schnellste Gang des Scheibenwischers gerade gereicht. Am Ziel Aufwärmen in einem Haus ganz für uns. In Hokitika Jadeschleiferei und National Kiwi Centre
4.3. Von Greymouth nach Norden zu denPancake Rocks, wilde Westküste, dann über Moana an schönem See zum Arthur's Pass. Endlich zum ersten und einzigen Mal auch Keas gesehen! Übernachtung in einem Alpine Motel. Hier morgens Außentemperaturen von 1-2 Grad!
5.3. Kleine Wanderung zum Wasserfall Devil‘s Punchbowl, dann durch Berge von High Canterbury mit Zwischenstopps bei den Felsen von Castle Hill und am Lake Lyndon nach Christchurch. Abends erstes Treffen mit Leah und ihren Eltern im Restaurant „Fiddlestick“. Wir beziehen für drei Nächte das B&B „The Castle“.
6.3. Morgens Friseur (muss auch mal sein!), dann Erkundung der Innenstadt, überwiegend mit der im Hop on – Hop off- System benutzbaren historischen Tram. Besonders beeindruckend die Ersatzkirche „Cartboard Cathedral“ und daneben die Installation „185 white chairs“. Die Dokumentation des Erdbebens ist ebenso beeindruckend wie die verbliebenen Ruinen und das Ausmaß des Wiederaufbaus.
7.3. Mit Leah nach Akaroa, abends Essen mit ihr und ihren Eltern im „Protocol“.
8.3. Abschied von Neuseeland. Wir sind etwas wehmütig, denn die Wahrscheinlichkeit zurück zu kommen ist nicht sehr groß. Auffahrt mit der Gondelbahn, Blick über die Stadt und die Bucht von Lyttelton, dann Fahrt zum Flughafen, wo alles recht ruhig und unkompliziert verläuft . Flug nach Melbourne. Auch hier recht unkomplizierte Einreise, Bezug eines kleinen Zimmers in einem Innenstadt-Hotel